Noel Coward Theatre

Seit seinem Bestehen wechselte das heutige Noel Coward Theatre dreimal seinen Namen. Als das im West End von London gelegene Theater am 12. März 1903 offiziell eröffnet wurde, hieß es schlicht und einfach „The New Theatre“. Der eigentliche Initiator für diesen Neubau war Sir Charles Wyndham. Für die Außen- und Innenarchitektur des Gebäudes war der Architekt W. G. R. Sprague verantwortlich, der für den Außenbereich Stilmittel der Klassizistik und im Innenbereich die des Rokoko wählte. Das neue Theater bot 872 Besuchern Platz, die sich auf vier verschiedene Zuschauerrängen verteilten. Im Jahr 1973 erfolgte die zweite Umbenennung in „Albery Theatre“, zu Ehren von Sir Bronson Albery, der über viele Jahre das Theater leitete.

Im September 2005 erwarb die Delfont-Mackintosh Ltd. das Schauspielhaus und diese leiteten 2006 eine groß angelegte Sanierung der Gebäude ein. Als das Theater am 1. Juni 2006 offiziell wieder den Spielbetrieb aufnahm, geschah dies unter der nun neuen Namensgebung „Noel Coward Theatre“. In den zahlreichen Produktionen, die seit dem Bestehen des Theaters aufgeführt wurden, wirkten auch viele internationale Stars mit. So begann hier in den1930er Jahren die professionelle Karriere des jungen Alec Guinness in der Rolle als Osric in Hamlet, unter der Regie von John Gielgud. Ein weiterer kommerzieller Erfolg Gielguds war seine Aufführung von Romeo und Julia, in der unter anderem auch ein gewisser Laurence Olivier mitwirkte. In einem Revival aus den 1980er Jahren und zwar in Turgenevs „A Month in the Country“ von 1994, standen ebenso Helen Mirren und John Hurt hier auf der Bühne. Während der kurzen Weihnachtssaison, vom 6. bis zum 31. Dezember 2005, sah das Publikum die Ein-Mann-Version der Geschichte von Charles Dickens „A Christmas Carol“, die mit Patrick Stewart in der Hauptrolle zu einem großen Kassenerfolg wurde. Des Weiteren war in der 2006 gestartete Produktion von Euripides Hecuba der internationale Star Vanessa Redgrave in der Hauptrolle zu sehen. Der eigentliche Namensgeber des Theaters, Noel Coward (voller Name: Sir Noel Peirce Coward), ist außerhalb des englischen Sprachraums eher weniger bekannt. Aber sein Wirken war, vor allem für die Theaterwelt Londons des 20. Jahrhunderts, besonders prägend. Der am 16. Dezember 1899 im südwestlich von London gelegenen Ort Teddington geborene Noel Coward, war während seiner sechzig jährigen Schaffenszeit sowohl als Schauspieler, Regisseur, Bühnenautor, aber auch als Komponist und Sänger tätig. Als Kind besuchte er in London eine Tanz-Akademie und machte bereits mit elf Jahren seine ersten professionellen Bühnenerfahrungen.

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Schon als Teenager gelang ihm durch seine Bühnenpräsenz der Aufstieg in die High Society Londons. Heute gehören die bekanntesten seiner über fünfzig verfassten Bühnenstücke zum festen Repertoire in der Londoner Theaterszene. Darüber hinaus komponierte Coward hunderte von Songs, Musicals und er schrieb eine unübersehbare Anzahl von Kurzgeschichten, Gedichten und Novellen. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete Coward sich freiwillig zum Kriegsdienst. Nach dem Krieg kehrte er wieder in seiner vertrauten Theaterwelt zurück. Durch seine Schauspielerei und Songs erlangte Coward besonders in den 1960er und 1970er Jahren eine immer größer werdende Popularität. Im Jahr 1969 wurde Coward für seine künstlerischen Verdienste zum Ritter geschlagen. Erst lange nach seinem Tod, am 26. März 1973 auf Jamaika, wurden seine vor der Öffentlichkeit immer verborgenen homosexuellen Neigungen bekannt. Dazu trug auch sein langjähriger Lebenspartner Graham Payne bei, der eine Reihe von Cowards Tagebüchern und Briefen postum veröffentlichte.

Informationen zu Noel Coward Theatre:

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Adresse:

St Martin’s Ln
London WC2N 4AU
Vereinigtes Königreich

Eröffnet:

12. März 1903

Kapazität:

872

Nächste U-Bahn Station:

Leicester Square

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