Bei der Millennium Bridge handelt es sich um eine Brücke für Fußgänger über den Fluss Themse in der Hauptstadt London. Diese Brücke schafft eine Verbindung zwischen der City of London auf der nördlichen Seite mit dem Stadtteil Southwark (Stadtbezirk London Borough of Southwark) auf der südlichen Seite. Die Millennium Bridge ist im Besitz der Wohlfahrsorganisation Bridge House Estates. Am südlichen Ende der Brücke befindet sich das Tate Modern, das Globe Theatre sowie die Bankside Gallery. Am nördlichen Ende hingegen befindet sich die City of London School und die St. Paul´s Cathedral. Dabei ist die erdverankerte Hängebrücke so konstruiert, dass man vom südlichen Ufern aus einen barrierenfreien Blick auf die St. Paul´s Cathedral genießen kann.
Der Entwurf der Millennium Bridge
Im Jahre 1996 schrieb die Bezirksverwaltung von Southwark einen Architekturwettbewerb aus. Der Projektentwurf, welcher letztendlich siegte, stammte von dem Entwerfer Norman Foster, dem Architekt Arup und dem Ingenieur Anthony Caro. Die Tragseile der Hangebrücke befinden sich aufgrund der Höhenbeschränkung und um eine bessere Aussicht zu gewährleisten neben dem Fußweg, was zur Folge hat, dass die Millennium Bridge sehr flach wirkt. Die Brücke steht auf insgesamt zwei Säulen und ist dadurch in drei Sektionen mit einer jeweiligen Länge von 81, 144 und 108 Meter gegliedert. Insgesamt ist die Millennium Brücke 325 Meter lang. Die acht Tragseile können zusammen ein Gesamtgewicht von 2000 Tonnen tragen, wodurch 5000 Menschen zur gleichen Zeit auf der Brücke sein können.
Die Millennium Bridge und ihre Geschichte
Die Vorarbeiten für die Hängebrücken begannen bereits im Juli 1998 und die Hauptarbeiten am 28. April 1999. Die Millennium Bridge kostete rund 18,2 Millionen Pfund, was jedoch 2,2 Millionen über dem verfügabren Budget lag, und wurde am 10. Juni 2000 mit rund 2 Monaten Verspätung eröffnet. Jedoch musste die Brücke bereits 2 Tage später wieder für die Fußgänger geschlossen werden. Grund dafür war ein heftiges unkontrollierbares Schwanken der Brücke. Dabei handelte es sich vor allem um eine seitliche Bewegung. Die vertikalen Bewegung hingegen blieb im vorausberechneten Rahmen. Aufgrund des Schwankens tauften die Bewohner von London die Brücke „The wobbly bridge“, also die Wackelbrücke.
Die Schwingen stammten möglicherweise von den laufenden Personen selbst, welche nicht in Gleichschritt laufen. Wenn die Hängebrücke zufällig in Querschwingung gerät, passen sich die Fußgänger dieser Schwingung automatisch an. Dadurch wird die Schwingung letztendlich nur noch verstärkt. Dieser Vorgang geschieht sehr oft unbewusst. Erst wenn die Menschen stehen bleiben und sich am Geländer festhalten, wird die Schwingung gestoppt. Um dieses Problem zu beheben, baute man im Zuge einer Sanierung in den kommenden zwei Jahren ein extra angefertiges Dämpfersystem in die Millennium Bridge ein. Dieses System besteht im Wesentlichen aus einigen diagonal verlegten Dämpfern und insgesamt 58 Schwingungstilgern, welche vertikal und auch horizontal mit der Brücke verbunden sind. Dadurch konnte die Brücke am 22. Februar 2002 für den Publikumsverkehr wieder geöffnet werden. Durch diese Erfahrung mit dem unkontrollierbaren Schwanken der Brücke wurden unfassende Nachuntersuchungen anderer Brückenkonstruktionen gestartet, da man die Horizontalschwingungen in dieser heftigen Form im Brückenbau bis zum Jahre 2000 nicht beachtet hatte.
Die Filmprämiere für die Millennium Bridge
Im März 2008 wurde die Brücke für insgesamt zwei Tage für Dreharbeiten gesperrt. In dem Film „Harry Potter und der Halbblutprinz“ wird die Brücke zerstört.
Informationen zur Millennium Bridge:
Gesamtlänge:
325 Meter
Breite:
4 Meter
Adresse:
Bankside London