Auf der britischen Insel ist so manches anders als auf dem europäischen Festland. Das bezieht sich selbstverständlich auch auf die Verkehrsbestimmungen. Das Wichtigste wird den Kindern schon in der Grundschule beigebracht: Man fährt in London auf der linken und nicht auf der rechten Straßenseite. Dafür darf man rechts überholen. Etliche Touristen haben vor dem Linksverkehr einen großen Respekt, doch wer diese Variante probiert hat, der wird feststellen, dass dies eigentlich kein Grund ist, auf eine Reise in die Millionenmetropole zu verzichten. Die meisten Urlauber, die mit einem PKW nach England reisen, passieren den Tunnel unter dem Ärmelkanal oder kommen mit der Fähre – zum Beispiel nach Dover. Dort hält sich der Straßenverkehr in Grenzen und in London fühlt man sich schon als „alter Hase“ und ist mit dem Befahren der linken Straßenseite vertraut.
Probleme könnte es dann aber geben, wenn man sich als Fußgänger in London bewegt. Vor dem Passieren der Straße sollte man deshalb zunächst nach rechts und dann nach links schauen. Das ist ein – allerdings überlebenswichtiger – Gewöhnungsprozess. Als Autofahrer sollte man zudem wissen, dass der Scheinwerfer eine Teilabdeckung erfordert, um wegen der asymmetrischen Ausleuchtung den Gegenverkehr nicht zu blenden. Eine entsprechende Folie ist bei Automobilklubs, in Werkstätten oder auch auf der Fähre nach England erhältlich. Verkehrsübertretungen werden im Großraum London mit teils drakonischen Strafen geahndet. Die Kontrolleure heißen hier „Traffic Wardens“ und mit ihnen ist nicht zu spaßen. So kostet eine Zeitüberschreitung von drei Minuten an der Parkuhr in Westminster stolze 150 Euro Bußgeld. Wer binnen zwei Wochen bezahlt, bekommt allerdings einen Rabatt von fünfzig Prozent. Ein Procedere, das übrigens auch in Spanien üblich ist. Rote Linien am Straßenrand markieren jene Stellen, in denen ein uneingeschränktes Halteverbot gilt. Damit sollen die Verkehrsströme auf allen Spuren ungehindert fließen. Neben den roten gibt es auch einfache oder doppelte gelbe Streifen, die ebenfalls das Parken und Halten untersagen. Die zahlreichen Kreisverkehrsinseln in England nennen sich „Roundabouts“. Sie erfüllen unter anderem die Aufgabe, die Geschwindigkeit zu reduzieren und sich neu einzuordnen. Selbstverständlich geht es im Kreisverkehr nach links, und wer sich in ihm befindet, hat immer Vorfahrt. Wer ihn verlässt, sollte vor der Ausfahrt blinken. Die innere Spur dient jenen Autofahrern, die nicht die erste Abfahrt nutzen. Der Kreisverkehr hat auch die Aufgabe, problemlos auf dem gleichen Weg zurück zu fahren, wenn man die Orientierung verloren hat. Straßen ohne eine obligatorische Vorfahrt sind durch Schilder markiert: Stop oder Give Way.
In London müssen sich Autofahrer auf eine Besonderheit einrichten, denn die Innenstadt ist lediglich mit einer Mautplakette zu befahren. Auf der gesamten britischen Insel besteht eine generelle Anschnallpflicht. Kinder, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, dürfen lediglich auf dem Rücksitz mitfahren. Die Promillegrenze liegt nicht nur in London bei einem Wert von 0,8 – bei Überschreitungen sind Haftstrafen und Bußgelder bis zu 7.400 Pfund möglich. Camper sollten wissen, dass das Übernachten an Straßen und auf Parkplätzen grundsätzlich verboten ist. So mancher Urlauber scheut sich, in London als Autofahrer unterwegs zu sein. Für sie gibt es einige Alternativen. Unter anderem mit einem gemieteten Fahrrad. Die Verkehrsbestimmungen sind dann allerdings die gleichen.
Informationen zu London Verkehrsbestimmungen:
Auf welcher Straßenseite fährt man in London:
Linke Straßenseite
Benötigt man für die Innenstadt eine Mautplakette:
Ja