Premierministerin Theresa May
Theresa May ist die Premierministerin des Vereinigten Königreiches und außerdem die Parteivorsitzende der Conservative Party Großbritanniens. Sie wurde am 13.Juni 2016 als Nachfolgerin von David Cameron in diese Ämter gewählt. Geboren wurde May am 1. Oktober 1956 in Eastbourne. Sie ist verheiratet mit dem Bank-Manager Philipp John May. Das Ehepaar hat keine Kinder. Der Vater von Theresa May war Vikar der Kirche von England. Ihre Eltern starben sehr früh, der Vater bei einem Autounfall, die Mutter kurze Zeit später durch eine Krankheit.
Bildung
Die junge Theresa studierte in Oxford Geografie und arbeitete später bis 1983 bei der Bank of England. Danach war sie bei der UK Payments Verwaltung Ltd. tätig. Sie war aber immer auch schon an Politik interessiert und seit 1986 ein sehr aktives Parteimitglied der Konservativen. Im Mai 1997 wurde sie für ihren Wahlkreis Maidenhead ins britische Parlament gewählt.
Politik
In den Jahren 1999 bis 2010, während der Oppositions-Zeit der Tories hatte sie im Unterhaus verschiedene wichtige Ämter für ihre Partei inne. Sie war im Schattenkabinett der Conservative Party zuerst zuständig für Erziehung und Beschäftigung, danach für Transport, lokale Selbstverwaltung und Regionen. Später war ihr Aufgabengebiet besonders Kultur Medien und Sport. Von 2005 bis 2009 war Theresa May zusätzlich noch „Leader of the House of Commons„. Das ist ein Amt ähnlich dem des deutschen Bundestagspräsidenten. Ferner war sie in den Jahren 2002 bis 2003 Chairman der Conservative Party. Dieses Amt entspricht in etwa dem eines Generalsekretärs im deutschen Parteien-System.
Polarisierung
Theresa May war immer eine viel beachtete aber auch polarisierende Politikerin. Sie nahm nie ein Blatt vor den Mund und sprach Klartext, auch wenn das manchmal die eigenen Parteigenossen vor den Kopf stieß. Von Theresa May stammt auch das geflügelte Wort von der „nasty Party“ ( die üble hässliche Partei ) als die bestimmte Bevölkerungsschichten die Konservativen sehen würden. May forderte ihre Partei auf, sich zu verändern und mit antiquierten Verhaltensmustern zu brechen. Trotzdem war Theresa May immer unter den Politikern, denen die meisten Briten zutrauten, einmal Premierministerin zu werden. 2010 jedoch wurde sie erst einmal Ministerin des Inneren im Kabinett von Premier David Cameron.
Referendum
Als am 23. Juni 2016 das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union mit dem „Brexit“ ausging, trat Premierminister Cameron zurück. Er hatte bis zuletzt für den Verbleib seines Landes in der EU gekämpft und sein politisches Schicksal mit dem Ausgang der Volksbefragung verknüpft. Als Nachfolger für das Amt kandidierten mehrere Politiker und Politikerinnen. Justizminister Michael Gove, Arbeitsminister Stephen Grabb der ehemalige Justizminister Liam Fox, ferner die Staatssekretärin Andrea Leadsom und Theresa May.
Wahl
Nach mehreren Vorwahl-Runden blieben nur Theresa May und Andrea Leadsom übrig. Jedoch gab die letztere am 11. Juli auf nachdem sie heftig in die Kritik geraten war. So blieb May die einzige Kandidatin für das Amt der Premierministerin. Darauf hin trat sie es am 13.7.2016 an. Sie ist seit Margaret Thatcher die zweite Frau auf dem Posten. Obwohl Theresa May selbst gegen den Brexit war, ist sie nun die Politikerin, die ihn nach dem Willen der Mehrheit der britischen Wähler einleiten und wahrscheinlich auch durchführen muss.