Die heutige Blackfriars Bridge hatte bis zum Jahre 1937 den Namen „St Paul`s Railway Bridge“ und ist eine Eisenbahnbrücke über die Themse in London. Sie ist die direkte Zufahrt zum Bahnhof Blackfriars, der im gleichnamigen Stadtteil westlich der City Londons liegt.
Ursprung des Stadtteilnamens:
Der Name des Stadtteils geht auf das im Jahre 1228 gegründete Dominikanerkloster zurück, das sich zwischen der Themse und dem Ludgate Hill befand. Die Mönche trugen schwarze Kutten und das mittelalterliche Konvent war eine Einrichtung, die großen Einfluss auf kirchliche und politische Strömungen hatte. Die Säle des Klosters wurden des öfteren von Regierungsmitgliedern genutzt, die dort ihre Versammlungen abhielten. Vor den sogenannten Rosenkriegen, die in den Jahren 1455-1485 stattfanden, traf sich in den Klosterräumen das „Black Parliament“. Allerdings wurde das Kloster im Jahre 1538 von Heinrich VIII. säkularisiert und das relativ große Anwesen verpachtet. Der Stadtteil Blackfriars galt schon zur Zeiten von William Shakespeares als vornehmer Bezirk Londons, da es hier bereits steingepflasterte Straßen gab.
In den Epochen Jakobs I. und Elisabeth I, standen beide Herrscher dem Schauspiel sehr nahe und schon zu diesen Zeiten wurde in Blackfriars ein Kindertheater gegründet, das auch Stücke von William Skakespeare in seinem Programm hatte. Im Jahre 1666 wurde das Anwesen während des Brandes von London vollständig zerstört, doch eine einflussreiche Londoner Gilde übernahm die Kosten des Wiederaufbaus. Noch heute besteht die Möglichkeit, die „Apothecaries Hall“ zu besichtigen. Bereits seit dem 19. Jahrhundert besteht der Bahnhof Blackfriars und bildet den Brückenkopf zwischen der Blackfriars Bridge und der Blackfriars Railway Bridge und seit 2000 zur Millennium Bridge. Am Nordufer der Themse erstreckt sich die Uferstraße vom Victoria Embankment von Blackfriars bis zur Westminster Bridge.
Geschichte:
Die erste Brücke wurde im Jahre 1860 erbaut, nachdem die Bahngesellschaft „London, Chatham and Dover Railway“ die Genehmigung erhalten hatte, die Strecke von Beckenham bis in die City von London zu verlängern. Dem Architekten John Cubitt wurde die gesamte Planung der Eisenbahnbrücke übertragen, da gleichzeitig von ihm eine Straßenbrücke gebaut wurde. John Cubitt entwarf eine schmiedeeiserne Brücke, die von Säulen aus Gusseisen getragen wurde. Insgesamt hatte die Brücke vier Gleise und die Eröffnung fand im Jahre 1864 statt.
Die Zweite Brücke:
Die Brücke wurde durch den steigenden Eisenbahnverkehr schon bald überfordert und zur Entlastung des Verkehrs nach den Entwürfen der Architekten John Wolfe-Barry und Henri Marc Brunel, in der Nähe der bereits vorhandenen Brücke die zweite Brücke gebaut. Die Bauzeit dauerte insgesamt zwei Jahre und zwar von 1884 bis 1886 und 1937 und die fertiggestellte Brücke trug den Namen Blackfriars Railway Bridge. Im Laufe der Jahre etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts war die Tragfähigkeit des ältesten Teils der Brücke den technischen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Konsequenz daraus war, dass ab dem Jahre 1971 die modernen Züge nur noch über die Brücke fuhren, die im Jahre 1886 erbaut wurde. Danach wurde die ältere Brücke bis auf die Pfeiler abgerissen und am Südufer blieben lediglich die massiven Auflager bestehen. Einige Pfeiler der alten Brücke blieben erhalten und wurden im Rahmen des „Thameslink-Programmes“ wieder verwendet.
Informationen zu Blackfriars Bridge:
Adresse:
Blackfriars Bridge
London SE1 9UD
Gesamtlänge:
281 Meter
Höhe:
14 Meter
Breite:
32 Meter
Baubeginn:
1760
Eröffnet:
1869
Nächste U-Bahn Station:
Blackfriars London Underground Station