Die Westminster Bridge ist eine Straßenbrücke, die über die Themse führt und die beiden Stadtteile City of Westminster und Lambeth miteinander verbindet. An der westlichen Seite befinden sich der Parliament Square, der Palace of Westminster und an der östlichen Seite die County Hall sowie der Bahnhof Waterloo. Die Brücke hat eine Länge von 252 und eine Breite von 26 Metern mit sieben Brückenbögen, die aus Schmiedeeisen gefertigt wurden. Ferner sind die Bögen mit Verblendungen aus Gusseisen abgedeckt und haben verschiedene Wappen, die ebenfalls aus gleichem Material bestehen. Die Tafel der Brücke hat eine Breite von 26 Metern mit Balustraden begrenzt. Während der Regentschaft von Elisabeth I. wurde mehrmals versucht, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, um den Bau einer Brücke zu beginnen. Diese Vorhaben scheiterten jedoch an der Institution der „City of London„, die einer Grafschaft gleichzusetzen und noch heute eine eigenständige Rechtseinheit ist. Seinerzeit konnte die Themse lediglich mit einer Fähre überquert werden.
Diese Unternehmungen waren jedoch durch die Gezeiten sehr gefährlich. Im Jahre 1736 gelang es endlich durch dem persönlichen Einsatz des Earl of Pembroke und des neuen Projektplans des Schweizer Ingenieurs Charles Labelye, die Genehmigung des Parlaments zu erhalten. Daraufhin legte der Earl of Pembroke im Jahre 1739 den Grundstein zum Bau der Brücke. Die laufenden Bauarbeiten wurden wegen ständiger Schwierigkeiten und Verzögerungen die durch Kriege, Sabotage und besonders kalte Winter entstanden, immer wieder unterbrochen. Bedingt durch diese Situationen konnte die Brücke erst im Jahre 1750 eröffnet werden. Da die Westminster Bridge ständig schwankte, begann im Jahre 1836 die Erneuerung, die sich auf die Dauer von 10 Jahren hinzog. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde gemeinsam mit verschiedenen Architekten ein Plan für einen vollständigen Neubau entwickelt. Im Jahre 1854 wurde damit begonnen, die Widerlager mit Granit zu stabilisieren und im Mai 1862 konnte die neue Brücke, die nun wesentlich stabiler war, eingeweiht werden. Die Westminster Bridge präsentierte sich nun in einem neuen Gewand, das aus sieben elliptischen Bögen bestand und die eine lichte Höhe von 5,40 Metern haben. Die Westminster Bridge ist heute die älteste Themsebrücke in London und seit dem Jahre 1924 bis heute waren kaum Reparaturen notwendig. Erwähnenswert ist ferner, dass am 1. April 1814 die seinerzeit vorhandenen Öllampen gegen Gaslaternen ausgetauscht wurden. Das trifft auch auf die Westminster Bridge zu, die seit 1813 mit Gas beleuchtet war.
Ansichten:
Kürzlich sagte einer der Kuratoren der Ausstellung „Bridge“, Francis Marshall, im Londoner Museum „Dockland“ wörtlich: Zitat Beginn: „Wenn du auf einer Brücke stehst, dann siehst du London. Dann hast du das Gefühl, jetzt lebe ich in London“. Zitat Ende. Mit diesen Worten wurden zum ersten Mal die Brücken von London, auch die Westminster Bridge, bezüglich ihrer Bedeutung Londons gewürdigt. Die Historiker sind sich heute darüber einig, dass London, einer der größten Metropolen von Europa, kaum existieren würde, wenn nicht die Brücken einen wesentlichen Teil dazu beigetragen hätten.
Ausflugs-Tipp:
Über die Westminster Bridge gelangt der Besucher zum London Eye und hat auf einer Höhe von etwa 135 Metern einen einmaligen Blick auf die Metropole London.
Informationen zur Westminster Bridge:
Länge der Brücke:
252 Meter
Breite der Westminster Bridge:
26 Meter
Lichte Höhe:
5,40 Meter
Eröffnung:
24. Mai 1862
Baubeginn:
1738
Adresse:
Westminster Bridge
London
Vereinigtes Königreich
Nächste U-Bahn Station:
Westminster