Sunday roast ist für die Briten das gleiche, wie für die Deutschen der gute alte Sonntagsbraten mit Rotkraut und Klößen. Er ist für viele Menschen im Vereinigten Königreich die sonntägliche Hauptmahlzeit und wird meistens am frühen Nachmittag genossen. Zum Sunday roast gehören traditionell gebratenes oder geschmortes Fleisch, verschiedene Gemüsearten, Kartoffeln oder je nach Region der berühmte Yorkshire-Pudding. Der Sage nach entstand das Gericht Sunday roast in der englischen Grafschaft Yorkshire.Das Fleisch soll früher vor dem sonntäglichen Kirchgang in die Ofenröhre geschoben worden sein, wo es mehrere Stunden lang vor sich hin schmurgelte und dann zum Lunch verzehrt wurde.
Wer als Tourist nach London kommt, wird vermutlich kaum eine Möglichkeit haben, in einem Privathaus den Sunday roast zu sich zu nehmen. Aber in der Riesenstadt gibt es vielerlei Möglichkeiten, ihn im Restaurant zu genießen. Fast jedes Pub mit Speiseangebot in London hat eine spezielle Sonntagskarte und bietet dann den Sunday roast an. Dabei gibt es viele unterschiedliche Varianten, von Schweinebraten mit Kruste über Roastbeef vom Rind bis Lammbraten, Huhn oder Wild. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen englisches Essen für die Mitteleuropäer vom Festland zumindest sehr gewöhnungsbedürftig war. Heute kann man überall in Großbritannien sehr gut essen, wenn man nur einen Bogen um die „berüchtigten Fish und Chips-Buden“ macht und bereit ist, etwas mehr zu bezahlen. Eine sehr gute Adresse für den Sunday roast ist das zum Beispiel das “ Duke of Wellington“ in der Crawford Street 94, Marylebone. Hier gibt es Sonntags zwar keine große Speisenauswahl, aber das Braten-Menü bestehend aus Rind- oder Lammfleisch, Gemüse und knusprigen Bratkartoffeln ist sehr lecker. Sehr angenehm und gut speist man als Tourist auch in „The Hawksmoor Seven Dials“ Covent Garden. Es gilt zu Recht als das beste Steak Restaurant Londons und das sonntägliche Roastbeef hier könnte auch im Buckingham Palace nicht besser zubereitet werden.
Wer urige Pubs und echt englisches Ale liebt, ist im „Old red cow“ in der Nähe des Smithfield Meat Market richtig. Hier gibt es zum Sunday roast Menü zwei Getränke gratis und die Auswahl an Bieren ist riesig. Im „Anchor & Hope“ nahe der Waterloo Station sollte man möglichst vorher reservieren. Wenn man einen Platz findet, wird man über die enormen Fleisch-und Gemüseplatten staunen, die hier als Sunday roast serviert werden. Großartig ist auch das „Victoria Inn“ in Peckham in der Choumert Road. Hier gibt es neben Ofenkartoffeln und Pfannengemüse auch den typisch englischen Yorkshire-Pudding aus Mehl, Eiern, Milch, Fett und Gewürzen mit Bratensoße. Er ist tatsächlich sehr viel schmackhafter, als sein Rezept vermuten lässt. In Bethnal Green, dem angesagten Flecken im Londoner Ostend liegt in der gleichnamigen Straße das „Well and Bucket“. Das nette und gemütliche Pub hat einen ausgezeichneten Sonntagsbraten vom Lamm im Angebot. Wer große gemütliche Biergärten und eine sehr ungezwungene Athmosphäre liebt, der wird sich im „Herzog von Cambridge“ in der Batersea-Bridgeroad in Battersea richtig wohlfühlen. Hierher kommen an Sommer-Sonntagen oft junge Familien mit Kindern und Hunden nach einem Spaziergang durch den Batersea-Park zum Lunch. Neben dem Sonntagsbraten gibt es auch verschiedene internationale und auch leckere vegetarische Gerichte.
Informationen zu Sunday roast:
Wo bekommt man diese Mahlzeit:
Überall in London, meistens in einem Pub