Bermondsey ist ein Stadtteil des Londoner Stadtbezirkes Southwark. Er liegt südlich der City of London am südlichen Themse-Ufer. Nach alten Urkunden gab es schon im 11. Jahrhundert an dieser Stelle eine Abtei, die dem Heiligen Salvator geweiht war. Die Mönche der Bermondsey Abbey befestigten das Flussufer und legten einen kleinen Hafen, das St. Saviour`s Dock, an. Später gehörte das Gebiet dem Orden der Tempelritter und im Jahr 1353 ließ König Eduard III. ein sehr stattliches Herrenhaus erbauen, dessen Grundmauern heute noch in der Bermondsey Wall East in in der Nähe des alten Pubs Famous Angel besichtigt werden können. Der Name Bermondsey stammt vom Altenglischen Beornmund und war wohl der Name eines ehemaligen Landbesitzers.
Als im Jahr 1666 das große Feuer fast die gesamte City of London zerstörte und über 100.000 Bewohner obdachlos machte, ließen sich viele ( besonders wohlhabende ) Londoner in Bermondsey nieder und der Stadtteil wurde eine Art Garten-Vorstadt mit zum Teil sehr beeindruckenden Häusern und Grundstücken. Die ehemalige Grange Road, heute Bermondsey Street wurde urbanisiert, die Jamaica Road und die Lower Road angelegt. Im 18.Jahrhundert entdeckte man eine Quelle in Bermondsey und der Stadtteil wurde sogar für einige Jahrzehnte Kurbad. Davon spricht heute noch die Spa-Road, an der das Rathaus von London Borough of Soutwark liegt. Im 19.Jahrhundert begann die Industrialisierung in England Fahrt aufzunehmen und das führte dazu, dass sich viele Fabriken in Bermondsey ansiedelten. Das trug natürlich nicht dazu bei, die Gegend schöner zu machen. Sie wurde schmutziger und lauter. Besonders weit verbreitet war in Bermondsey die Lederindustrie. Es gab unzählige Fabriken, in denen Felle und Leder verarbeitet wurden, auch eine riesige Leder-, Haut- und Wollbörse befand sich hier, an die heute noch die Leathermarket Street erinnert. Im späten 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert begann man den östlich der Tower Bridge liegenden Uferstreifen mit Schiffsliegeplätzen und Lagerhäusern zu bebauen. Der bekannteste Teil der Lagerhaus-Komplexe hieß Butler´s Wharf und dominierte das Bild des südlichen Themseufers. Der riesige victorianische Baukomplex war mehre Etagen hoch, die einzelnen Gebäude über zahlreiche Brücken miteinander verbunden. Als in den 1960er Jahren der Flusshandel immer mehr an Bedeutung verlor, waren die Dockanlagen überflüssig und lagen jahrelang brach. Dann entdeckten Künstler das Potential der leeren Lagerhäuser und nutzten sie als Ateliers und Wohnungen. In den 1980er Jahren begannen sich auch in-und ausländische Investoren für den Stadtteil zu interessieren.
Rund um die Docks entstand ein Wohn-und Geschäftsviertel, dass heute zu den teuersten und beliebtesten Wohnlagen Londons gehört. Zu den Sehenswürdigkeiten von Bermondsey gehört außer Butler`s Wharf ,it seinen tollen Restaurants, Pubs und Geschäften auch das Mode- und Textilmuseum. Gegründet von der legendären britischen Designerin Zandra Rhodes, präsentiert es ständig wechselnde Ausstellungen zum Thema Mode, Textil und Schmuck. Auch das Gebäude selbst ist sehr sehenswert. Interessant ist auch die anglikanische Kirche St. Mary Magdalen an der Bermondsey Street. Sie stammt noch aus dem Jahr 1690 und steht auf den Mauerresten einer noch viel älteren Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus gehört zu den wenigen noch erhaltenen Bauwerken des alten Stadtteils und überstand sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die Neugestaltung des Stadtviertels ohne Schäden.
Informationen zu Bermondsey:
London Borough:
London Borough of Southwark
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