Rund 140 Kilometer von London und 75 Kilometer von Southampton entfernt liegt Stonehenge in der Grafschaft Wiltshire, nahe der Stadt Amesbury eines der Wahrzeichen Großbritanniens – Stonehenge. Der Name stammt es dem Altenglischen und bedeutet soviel wie hängende Steine. Fast jeder Mensch hat zumindest schon einmal Bilder dieses berühmten und einzigartigen Bauwerkes aus in Kreisen angeordneten Megalith-Steinen gesehen. Aber was ist Stonehenge eigentlich? Genau weiß man das bis heute nicht. Es handelt sich um ein vermutlich in der Jungsteinzeit vor über 5.000 Jahren errichtetes Bauwerk, manche Forscher datieren es sogar auf 10.000 bis 11.000 Jahre. Es besteht aus einer Grabenanlage, die umgeben ist von mehreren konzentrischen Steinkreisen. Einige der großen Megalithe, die die Kreise bilden, sind mit Decksteinen versehen und bilden so Brücken. In unmittelbarer Nähe der Steinkreise befinden sich zwei Hügelgräber und weitere Steinstrukturen und Löcher im Boden.
Der Sinn dieser Anlage liegt im Dunkeln und so haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Theorien entwickelt. Danach könnte Stonehenge entweder ein Kult-und Versammlungsort, eine Begräbnisstätte, ein Tempel oder ein Observatorium für Himmelsbeobachtungen gewesen sein. Sogar der sagenumwobene Druiden-Zauberer Merlin könnte der Sage nach seine Hand im Spiel gehabt haben. Für jede Theorie (außer der letzten) gibt es Anhaltspunkte aber gleichzeitig auch dagegen sprechende Argumente. Genauso unbekannt wie der Zweck des Bauwerkes ist auch die Technik, mit der Stonehenge erbaut wurde. Kamen die Steine durch Gletscherbewegungen zu ihrem Ort oder wurden sie von Menschenhand bewegt, mit Schlitten oder auf Booten transportiert? Woher stammen die Blausteine (Dolerite) und Sarsensteine, die in der Umgebung eigentlich nicht zu finden sind? Auch die Ausrichtung der Steine ist ein Rätsel. Sie erfolgte so, dass am Morgen von Mittsommer die Sonne direkt über dem sogenannten Fersenstein aufging und ihre Strahlen direkt ins Innere des Bauwerkes zwischen das hufeisenförmig angeordnete Zentrum schienen. Zufall oder Absicht? Nimmt man Absicht an, dann deutet manches daraufhin, dass tatsächlich astronomische Zyklen wie die Tages-und Nachtgleiche, der Lauf von Sonne und Mond und ähnliches mittels der Steinanordnung berechnet worden ist. Es gibt auch Hobby-Archäologen und Esoteriker, für die Stonehenge mit anderen vergleichbaren Bauten durch kosmische Kraftlinien, die sogenannten Ley-Linien verbunden ist.
Seit 1986 zählt Stonehenge zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Steinkreise sind ein Touristenmagnet und gleichzeitig auch ein Wallfahrtsort von Wissenschaftlern, Esoterikern, neuzeitlichen „Druiden“ und anderen Menschen mit Hang zum Übersinnlichen. Besonders zur Zeit der Sommer-Sonnenwende besuchen Tausende diesen Ort, der tatsächlich etwas Magisches und Symbolisches hat. Nachdem die vielen Besucher dem Ort Stonehenge über die Jahrzehnte großen Schaden zufügten, wurden 2013 das Umfeld und der Zugang der Besucher völlig neu geordnet und die Landschaft um das Bauwerk etwas renaturiert. Heute befindet sich etwa zwei Kilometer entfernt das Besucherzentrum mit verschiedenen Ausstellungen und anderen touristischen Angeboten sowie die Parkplätze. Von dieser Stelle aus können Besucher zu Fuß oder mit Shuttle-Bussen bis zu einer etwa einen Kilometer entfernten Aussichtspunkt gelangen, von dem aus man Stonehenge erstmals sieht. Der letzte Kilometer ist nur zu Fuß begehbar aber dieser Fußweg lohnt sich auf alle Fälle. Auch das nahe Amesbury mit seiner Hügelfestung aus der Eisenzeit ist sehr interessant.
Informationen zu Stonehenge:
Adresse:
Amesbury
Wiltshire SP4 7DE
Vereinigtes Königreich
Baubeginn:
3100 v. Chr.
Entfernung von London:
140 Kilometer