
Was wäre London ohne sein Globe Theatre, das letzte Vermächtnis William Shakespeares, des großen Dichters und Stückeschreibers aus dem elizabethanischen Zeitalter. Wer heute am südlichen Ufer der Themse entlang spaziert, findet einen Rundbau mit weißem schicken Anstrich. Es handelt sich, wie bereits bei seinem historischen Vorgänger, um ein Freilufttheater. Allerdings fasst es nicht mehr ganz so viele Zuschauer: Heute können etwa 1500 Besucher die Theatervorstellungen besuchen, die Stücke sowohl von Shakespeare als auch von anderen begnadeten Dichtern präsentieren. Modern ist das Haus auch in seinen Sicherheitsvorkehrungen. Zwar durfte es mit Stroh gedeckt werden, wie das die meisten Häuser in London vor dem Großen Feuer 1666 waren, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Sprenkleranlagen für ein schnelles Eingreifen im Falle eines Brandes eingebaut werden sowie unter Verwendung von Blitzableitern, die das Haus auch bei Unwetter sicher machen. Das heutige Globe Theatre steht genau 230 m von der Stelle entfernt, an der sich im 16. Jahrhundert das tatsächliche Globe Theatre London befand. Gebaut wurde es im Jahre 1599 in dem damaligen Zentrum für Vergnügungen in Londen und befand sich so in friedlicher Nachbarschaft mit vielen anderen Theatern.
Die Truppe The Lord Chamberlain’s Men waren die Hauptdarsteller, und einer von ihnen war William Shakespeare. Dieser Name ist aus der englischen Theaterkunst nicht wegzudenken. Seine Blütezeit erreichte er unter der Königin Elizabeth II., die ihn bewunderte, förderte und zu ihrem Lieblingsdichter erklärte. Somit fanden alle Stücke von ihm einen angemessenen Platz in dem wohl runden oder achteckigen Theatergebäude. Genau kann das keiner mehr sagen, da die Überlieferungen hierzu widersprüchlich sind. Genau weiß man, dass lediglich Männer in den verschiedenen Rollen, auch in denen der weibliches Parts, zu sehen sind. Bekannt ist auch, dass die Kulissen eine eher untergeordnete Rolle spielten, wohingegen das Publikum mit prächtigen Kostümen und rauschender Musik unterhalten wurde. Sage und schreibe 3000 Theaterbesucher fanden hier Platz und gaben sich kulturellen Genüssen hin. Sie fanden ihre Plätze je nach Geldbeutel in den Logen, für die wirklich betuchten Gäste, oder eher im nicht überdachten Innenhof, für das weniger zahlungsfähige Publikum.
Highlights in den Stücken waren etwa die sogenannte „trapdoor“, eine Falltür, durch die Schauspieler plötzlich verschwinden konnten. Oder aber das Dach mit der doppeldeutigen Bezeichnungen „heaven“, der Himmel, an dem wundervolle Malereien zu sehen waren. Das ursprüngliche Globe Theatre bestand bis 1613. Noch während einer Aufführung des Stückes „Heinrich IV.“ am 29. Juni besagten Jahres fiel es einem Brand zum Opfer und wurde komplett zerstört. Das war wirklich ein Drama, für Shakespeare Fans aber auch für Theaterbegeisterte schlechthin. Da wo einst das Theater stand, wurden Mietshäuser gebaut. Erst Jahre später, genauer gesagt 1989, hat man Fundamentreste des ursprünglichen Baus wiedergefunden. Was die Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart schlägt und das Theater auch in der heutigen Zeit einmalig macht ist die zum Programm erklärte Nähe zum Publikum. Selbst an den am weitesten entfernten Plätzen ist man höchstens 20 von den Schauspielern entfernt. Diese besondere Nähe zwischen Schauspielern und Publikum und die hinter dem Globe verborgene Geschichte, auch in einem Museum im Nebengebäude zu bewundern, machen es zu einer einzigartigen Attraktion in Englands Hauptstadt.
Informationen zum Globe Theatre:
Preise für ein Ticket:
Hier Online in unserem großen London Ausflüge Bereich buchen
Öffnungszeiten:
Die Veranstaltungen finden unterschiedlich statt
Wann wurde das Globe Theatre eröffnet:
1599
Adresse:
Shakespeare’s Globe
21 New Globe Walk
Bankside
London SE1 9DT
Nächste U-Bahn Station:
London Bridge