
Die National Portrait Gallery ist eines der schönsten Kunstmuseen in London und ein absolutes „Must Do“ für jeden Touristen. Es befindet sich am St. Martin’s Place, unweit der National Gallery. Das Museum wurde schon im Jahr 1856 eröffnet. 1896 folgte dann der Umzug in das Gebäude, in dem es bis heute beheimatet ist. Allerdings wurde es aus Platzmangel bereits zweimal erweitert und ausgebaut. Das Besondere an diesem Kunstmuseum ist, dass hier ausschließlich Portraits zu sehen sind, und zwar Portraits von historisch bedeutenden britischen Personen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts. 1932 entschied man sich zudem auch bedeutende Portrait-Photographien mit aufzunehmen. Hauptkriterium welche Portraits in diesem Museum ausgestellt werden ist nicht der Künstler der eine Person portraitiert, sondern der portraitierte Mensch. Ob es sich um einen bedeutenden Künstler handelt oder nicht spielt nur eine untergeordnete Rolle.
In den über 150 Jahren wuchs das Museum immer weiter und die Anzahl der Kunstwerke vervielfachte sich. Mittlerweile werden in der National Portrait Gallery in London 200.000 Portraits gezeigt. Dieser Umstand verdeutlicht die Dimension des Museums. Man sollte sich also für einen Besuch Zeit nehmen. Das erste Gemälde, welches die Gründer des Museums erhielten, ist bis heute eines der berühmtesten Portraits im Königreich England. Untersuchungen aus dem Jahr 2006 zur Folge handelt es um das höchstwahrscheinlich authentischste Portrait, welches von William Shakespeare existiert. Des Weiteren sind hier auch Selbstportraits berühmter englischer Maler wie William Hogarth zu sehen. Der sozialkritische Hogarth zählt neben Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough zu den bekanntesten englischen Malern des 18. Jahrhunderts. Doch neben Shakespeare sind unter anderem Portraits von Rudyard Kipling, von vielen englischen Königinnen und Königen zu sehen. Neben den Gemälden zählen aber auch Karikaturen, Zeichnungen, Photographien und Skulpturen zu den ausgestellten Werken. Doch nicht nur den beeindruckenden Kunstwerken sollte man Beachtung schenken. Ebenso eindrucksvoll ist das Ambiente in dem sie ausgestellt sind. Der Besucher lustwandelt geradezu über den blank polierten, antiken Parkettboden an den holzvertäfelten Wänden entlang. Hier kommen die historischen Portraits besonders gut zu Geltung und gerade das Tudor Stockwerk ist ein besonderes Highlight, was sich kein Besucher entgehen lassen sollte.
Die historischen Portraits bilden in der National Portrait Gallery den eigentlichen Schwerpunkt. Sie sind das wonach dieses Museum benannt wurde. Darüber hinaus gibt es allerdings noch eine große Sammlung zeitgenössischer Kunstwerke zu bestaunen. Diese werden ständig von wechselnden Sonderausstellungen einzelner Künstler ergänzt. Wer nach einigen Stunden ein bisschen müde wird, dem sei ein besonderer Tipp verraten. Eine Pause im Dachrestaurant ist ein kulinarisches Highlight. Hier kann man die überwältigenden Eindrücke sacken lassen und neue Kraft für die Fortsetzung des Besuchs schöpfen. Eine vorherige Tischreservierung wird allerdings dringend empfohlen. Der Eintritt in der National Portrait Gallery ist übrigens kostenlos und das Museum ist auch in den Abendstunden geöffnet. Lediglich für die Sonderausstellungen ist ein Eintrittsgeld zu entrichten. Jeder, der ein paar Tage in London verbringt, sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und dieses außergewöhnliche Museum besuchen. Unzählige Portraits und das Ambiente in dem sie ausgestellt werden sind einzigartig und hinterlassen einen unvergesslichen Eindruck bei jedem Besucher.
Informationen zu National Portrait Gallery:
Adresse:
St. Martin’s Pl
London WC2H 0HE
Vereinigtes Königreich
Eröffnet:
4. April 1896
Nächste U-Bahn Station:
Charing Cross Underground Station