London ist bekannt für seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Zu diesen zählen selbstverständlich auch die Royal Mews, die königlichen Stallungen. Aber es sind inzwischen mehr als einfach nur Stallungen. Hier kann man sich historische Kutschen und Wagen, sowie die aktuellen Pferdekutschen und Autos, welche bei öffentlichen Veranstaltungen genutzt werden, ansehen. Die bekannteste und eindrucksvollste der Kutschen ist die vollständig vergoldete „Gold State Coach“, welche im Jahre 2002 zum Goldjubiläum genutzt wurde und seit 1821 bei jeder Krönung ihre Verwendung findet. George III ließ diese Kutsche 1762 bauen und mit 22-karätigem Blattgold überzogen. Auffällig sind die filigranen Dekorationen und Skulpturen, zum Beispiel von Cherubim, Tritons und Delfinen. Insgesamt wiegt diese sieben Meter lange Kutsche vier Tonnen und wird von acht Pferden gezogen. Um sie überhaupt aus den Stallungen heraus zu bekommen, muss die Außenwand des Stalls eingerissen werden.
Daneben gibt es noch die berühmte Gläserne Kutsche für königliche Bräute und Australische Staatskutsche, mit Abstand die luxuriöseste unter den Kutschen. Seit 1760 beheimaten die Royal Mews die königlichen Kutschen. George III wollte seine Kutschensammlung damals näher an seinem neuen Wohnsitz haben, dem Buckingham Palace. Im Jahre 1820 baute John Nash den Buckingham Palace um. Die damals recht kleinen Stallungen wurden von ihm in eine riesige Anlage umgebaut. Nur wenige Jahre später, im Jahre 1837, als Königin Victoria den Thron einnahm, ließ sie die Stallungen erneut erweitern. Seither kamen immer mehr Transportmittel dazu, um den Bedürfnissen jedes Monarchen möglichst gerecht zu werden. Außerdem ließ jeder Monarch die Stallungen erweitern oder anpassen. So wurden beispielsweise eine Reitschule und eine Schmiede hinzugefügt. Weiterhin sollte man wissen, dass die britischen Hofstallungen heute noch Arbeitstätigkeiten ausführen. Sie sind die wohl spektakulärsten, noch genutzten Stallungen weltweit. Die Angestellten kümmern sich nicht nur um die Transportmittel und Pferde, sie treffen auch alle Vorkehrungen für die Reisen der Queen. Die Pferde sind für das britische Staatsoberhaupt besonders wichtig, schließlich ist sie eine selbsternannte Pferdenärrin. Als sie vier Jahre alt war, bekam sie ihr erstes eigenes Pony. So lässt es sich die Queen nicht nehmen, mindestens zwei Mal im Jahr selbst nach ihren Pferden zu sehen. Die Royal Mews beherbergen nicht irgendwelche Pferde. Es gibt zwei besondere Rassen. Zum einen die Rasse „Cleveland Bay“, welches die einzige britische Kutschpferderasse ist. Daneben gibt es noch „Windsor Grey“-Pferde, welche seit jeher die Kutsche ziehen, in der die Königin sitzt. Dennoch kann es sein, dass man die königlichen Pferde beim Besuch der Hofstallungen nicht sieht.
Diese könnten sich im Einsatz befinden oder trainiert werden, denn deren Terminkalender ist über das ganze Jahr hinweg durch geplant. Dennoch wird ihnen des Öfteren eine Ruhepause fernab von London gegönnt. Die Hofstallungen beinhalten zudem die Wohnbereiche der Angestellten und deren Angehörigen. Insgesamt gibt es 38 Kutscher, Stallburschen und Handwerker. Die Pferde werden von ihnen fast täglich trainiert. Sie müssen jederzeit Ruhe bewahren und werden dadurch den Eindrücken ausgesetzt, die sie bei Veranstaltungen erwarten: Orchesterlärm, wehende Flaggen, Gebrüll, Blitzlichtgewitter und sogar Schüssen. Der gesamte Ablauf in den Stallungen ist seit 1825 unverändert. Die Royal Mews sind nicht einfach nur ein Museum. Fast alles, was man dort sieht kommt täglich zum Einsatz.
Informationen zu Royal Mews:
Preise für ein Ticket:
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Adresse:
Buckingham Palace Road
London SW1W 0QH
Vereinigtes Königreich
Eröffnet:
1900
Nächste U-Bahn Station:
Victoria